Freischaltung Geoportal Vogelsberg
Mit dem gemeinsam Drücken des Buzzers fiel der symbolische Startschuss für das neue Geoportal des Vogelsbergkreises: Auf der neuen Seite www.geoportal-vogelsberg.de sind ab sofort umfangreiche Informationen zu Bebauungsplänen, Gewerbegebieten und weiteren sogenannten Geodaten zu finden. Wichtig ist eine solche Geodateninfrastruktur für Verwaltungen, aber auch Gewerbetreibende, Investoren, Planer und Bürger können sich dort gut informieren. Auf der Fachtagung in Romrod wurde die Entstehung und die Funktion des Portals vorgestellt.
Einen Abriss zur Entstehungsgeschichte des Portals gab Landrat Manfred Görig, der sich schon kurz nach seinem Amtsantritt mit der Thematik konfrontiert sah: Man habe durch die beispielhafte Gemeinschaftsleistung in Hessen eine Vorreiterrolle erreicht. Im Vogelsbergkreis haben sich alle Kommunen und die Kreisverwaltung Ende 2014 zusammengeschlossen, um Aufbau und Entwicklung einer Geodateninfrastruktur voran zu treiben, daran beteiligt waren zudem das Amt für Bodenmanagement Fulda, das Regierungspräsidium Gießen sowie das Land Hessen als Förderer mit einem Zuschuss für diese beispielhafte interkommunale Zusammenarbeit in Höhe von 100.000 Euro.
Udo Biefang vom Hessischen Wirtschaftsministerium sieht den Aufbau einer Geodateninfrastruktur als wichtige Grundlage nicht nur für Bauvorhaben, sondern auch für die Kommunikation zwischen Kommunen im Sinne des medienbruchfreien E-Government.
Derzeit enthält das Geoportal schwerpunktmäßig Bebauungspläne, die aus allen Kommunen zusammengetragen und georeferenziert wurden – rund 1.000 sind es. Freie Gewerbeflächen sowie Flächennutzungspläne sind ebenfalls eingestellt, außerdem die Direktvermarkter aus der Broschüre „Vogelsberger Entdeckungen“, wie der Geschäftsführer und Projektleiter in der Kreisverwaltung, Udo Harzer, anhand einiger Beispiele zeigte. „Der große Vorteil für den Nutzer ist, dass er dort immer aktuelle Daten vorfindet“, verspricht er. Denn: Dort liegt ausschließlich ein Datensatz, auf den alle zugreifen, es kommt also nicht zu verschieden aktuellen Versionen.
Darüber hinaus sind bereits Daten zu Freizeit und Tourismus, zu Gesundheit und Soziales sowie die Schulstandorte und Beratungsstellen zu finden, führte Christiane Müller vom Amt für Bodenmanagement Fulda aus. Selbstverständlich sei mit dem Startschuss des Geoportals nicht das Ende der Arbeit erreicht – jetzt gehe es darum, weitere Themen dort einzupflegen. Harzer und Müller zeigten am Beispiel der Alsfelder Gewerbegebiete die umfangreichen Möglichkeiten: Zu jedem beliebigen Standort finden sich interaktive Karten, Bilder, Luftaufnahmen, Angaben zur Flächengröße und sogar die Hebesätze. Sogar die Suche nach freien Flächen mit einer bestimmten Größe ist möglich, wie sie auf Nachfrage von Landrat Görig vorführten.
„Für mich bedeutet das Portal einen weiteren Schritt hin zu mehr politischer Transparenz“, fasste der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Jens Mischak die Vorzüge zusammen. Es helfe den politischen Entscheidungsträgern aber auch den Bürgern, die sich dort selbst und sehr ausführlich informieren können – und finden dort exakt dieselben Daten wie die Behörden, „das dient demokratischen Prozessen“.